Landkreis München: Interkommunale Wärme – die AFK Geothermie

Claudia Köhler und Dr. Markus Büchler zu Besuch in Aschheim

Die 1. Interkommunale Geothermie in Deutschland – was 2008 durch die Gemeinden Aschheim, Feldkirchen und Kirchheim als gemeinsame GmbH startete, hat sich als weitblickend und erfolgreich erwiesen. Heute besitzt die AFK Geothermie 100 km Wärmenetz und hat 1600 Kund*innen. Damit kommt sie inzwischen sehr nahe an ihre Kapazitätsgrenzen, die Nachfrage ist nach wie vor hoch. Besonders für Reihenhäuser, die man durch die enge Bebauung gut erschließen kann, ist die Geothermie eine ideale Wärmeversorgung, erklärte Geschäftsführerin Frau Serdjuk im Gespräch.

Die Voraussetzungen im Untergrund hier in der Region sind für eine Wärmeversorgung über Geothermie ideal. Die Bohrungen für eine zweite Doublette sind in Planung, hierfür sind die Förderungen so hoch wie noch nie, ebenso wie bei Trassenbau und Übergabestationen liegen die Fördermittel des Bundes bei 40%. Trotzdem stellt die Finanzierung für viele Kommunen eine unüberwindbare Hürde dar, denn eine hohe Verschuldung für Geothermieprojekte ist in den meisten Fällen nicht genehmigungsfähig. Diese Projekte fallen nicht unter die Pflichtaufgaben einer Kommune. Auch die AFK ist noch bei der Planung der Finanzierung und dafür deutschlandweit mit Banken im Gespräch, so Frau Serdjuk.
„Hier wäre der Freistaat Bayern in der Pflicht, über Bürgschaftsprogramme die Kommunen zu unterstützen. Seit Jahren stellen wir Anträge dazu, das werden wir auch weiterhin tun! Der Bund hat geliefert, nun ist Bayern an der Reihe!“ so Claudia Köhler.

Ein anderes Thema, das Frau Serdjuk momentan beschäftigt, ist die Entwicklung des Klimas. Die letzten drei Winter seien deutlich milder gewesen, was sich in 10-15% weniger Umsatz widerspiegele. Dafür wird das Thema Kühlung zukünftig evtl. für Gewerbe interessant werden. Eine Rücklaufnutzung des 50°C warmen Wassers wird inzwischen für drei größere Projekte geplant, hier wird die Wärme für die Fußbodenheizung durch das Rücklaufwasser kommen.

„Wir sehen hier, wie es laufen kann, wenn drei Gemeinden Mut, Willen und Finanzen aufbringen. 2008 war das Risiko noch deutlich größer, aber man hat an die Sache geglaubt. Das würden viele andere Kommunen auch, ihnen fehlen aber die Bürgschaften und Finanzierungsmöglichkeiten um die Wärmeversorgung in kommunaler Hand zu belassen. Nur so können wir eine günstige Versorgung garantieren – auch wenn die Preise den Entwicklungen immer zwei Jahre hinterher hinken, insgesamt gesehen ist und bleibt die Geothermie eine günstige und zuverlässige Wärmeversorgung.“ so Dr. Markus Büchler.

Herzlichen Dank an Frau Serdjuk für das nette Gespräch und der AFK Geothermie alles Gute sowie positive bayerische Förderbescheide!