Staatsregierung spart: WLAN im Zug bleibt in weiten Teilen Bayerns Zukunftsmusik 18. Oktober 202421. Oktober 2024 Bericht der Staatsregierung am 15. Okt. 2024 im Verkehrsausschuss des Bayerischen Landtags auf Antrag von Dr. Markus Büchler, MdL BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Drs. Nr. 19/1848. Zwar können 75% der Fahrgäste im bayerischen Nahverkehr inzwischen WLAN nutzen, jedoch sitzen die allermeisten davon in der S-Bahn München. Dr. Markus Büchler, MdL: „Was in München glänzt, hilft jedoch nicht auf dem Land. Dort fehlt WLAN weiterhin und auch noch mittelfristig in sehr vielen Zügen. Beispielsweise können Fahrgäste der Südostbayernbahn frühestens im nächsten Jahrzehnt mit WLAN rechnen. Wenn schon kein WLAN in Sicht ist, so sollten wenigestens die Scheiben der stark fahrgastreichen Züge mit mobilfunkdurchlässigen Scheiben ausgestattet werden. Für einen überschaubaren Betrag können Scheiben durch Laser-Behandlung mobilfunkdurchlässiger gestaltet werden.“ Vorraussetzung für ein leistungsfähiges WLAN-Angebot in einem Zug ist selbstverständlich das Vorhandensein eines möglichst lückenlosen Mobilfunknetzes entlang der Fahrstrecke. WLAN bietet Vorteile gegenüber der Nutzung des eigenen Datenvertrags. So kann die verwendete Funktechnik in Zügen auf alle Mobilfunkanbieter zurückgreifen kann, das eigene Gerät aber nur auf einen. Eine flächendeckende Versorgung mit WLAN würde den Freistaat 13 Millionen Euro pro Jahr kosten. Das sind nur wenige Promille angesichts der Gesamtkosten für den regionalen Eisenbahnverkehr. Dennoch will die Staatsregierung den vergleichsweise kleinen Betrag aber leider nur zum Teil in komfortables Reisen investieren. Recht hat die Staatsregierung in ihrem Drängen nach höheren Mitteln seitens des Bundes für den Eisenbahnverkehr der Länder (sogenannte Regionalisierungsmittel). Einen deutlichen Mittelaufwuchs haben BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN auch in den Koalitionsvertrag der Ampel-Regierung hineinverhandelt. Allein die FDP verweigert bislang die Umsetzung. Büchler: „Der bayerischen Staatsregierung geht jedoch vor allem aufgrund ihrer ideologischen Verkehrspolitik das Geld aus. Investitionen in den Schienenverkehr bleiben auf der Strecke, weil die Söder-Regierungen lieber neue Straßen bauen lässt und sich im Prestigeprojekt der 2. Stammstrecke in München verrannt hat, einem Milliardengrab.“ Eine flächendeckende Ausstattung mit WLAN im Schienenpersonennahverkehr hatte Dr. Markus Büchler, MdL zuletzt 2020 beantragt, was die Regierungsfraktionen damals nicht unterstützten und lieber nur den Status quo berichtet bekommen wollten.