Wusste die Staatsregierung vom Stellenabbau schon beim Flächenankauf von Airbus?

Grüne Abgeordnete Köhler und Büchler verlangen Aufklärung

Die Grünen Landtagsabgeordneten Claudia Köhler und Dr. Markus Büchler zeigen sich entsetzt von den Plänen der Airbus-Zentrale, rund 2.000 Stellen zu streichen. Auch am Hauptquartier in Ottobrunn im Landkreis München soll gespart werden, eine Hiobsbotschaft für den Campus der TU München.

„Diese schlechten Nachrichten für die Mitarbeiter direkt vor Weihnachten sind umso brisanter, als die Staatsregierung noch im Herbst einen teuren Flächenankauf von Airbus einfädelte. Nimmt das Unternehmen dieses bayerische Steuergeld als Geschenk jetzt noch mit und geht dann mit den Millionen ins Ausland? Was wusste die Staatsregierung und warum wurde im Haushaltsausschuss nichts davon thematisiert?“, so Köhler, Mitglied im Haushaltsausschuss des Bayerischen Landtags. „Wer weiß, wie viel weniger wert die gekauften Grundstücke gewesen wären, wenn der Abzug von Airbus schon klar war.“ Köhler kündigt eine offizielle Anfrage an die Staatsregierung an.

Der Freistaat kaufte noch im Herbst mehrere Flächen für zweistellige Millionenbeträge von dem Unternehmen Airbus.

Der Betriebsrat beklagte sich laut dpa über die „unzureichende Vertretung deutscher Manager bei der Leitung des Raumfahrtbereichs“.

„Warum fällt das dem Betriebsrat auf, nicht aber Herrn Söder, der doch immer wieder bei zahlreichen Bavaria-One-Showveranstaltungen vor Ort war? Seine Höhenflüge lösen sich sprichwörtlich in der Luft auf und kosten den Steuerzahler richtig viel Geld“, so Dr. Markus Büchler.

Die beiden Abgeordneten fordern Aufklärung und sehen den Ministerpräsidenten in der Pflicht. „Seit Jahren hören wir nur immer Superduper-Meldungen und gewaltiges Selbstlob dieser Staatsregierung zum Standort Taufkirchen-Ottobrunn. Wenn man dann näher hinklopft, bröckelt der Putz gewaltig. In die Hightech-Agenda wurden so viele Professorenstellen und viel Geld gepumpt, der Studienbetrieb für Studenten aus aller Welt kostet viel Geld. Das bringt wenig, wenn die Unternehmen dann ins Ausland wandern. Wenn das so weitergeht, gibt es am Standort bald mehr Professoren als Mitarbeiter bei Airbus. Der Ministerpräsident muss sich hier schleunigst kümmern! Nur Geld ausgeben reicht halt nicht, man muss sich auch kümmern.“