„Da muss einfach mehr vom Staat kommen“

DenkMal Spaziergang durch Oberschleißheim

Auf Einladung der GRÜNEN Landtagsabgeordneten Claudia Köhler und Dr. Markus Büchler war am 14. und 15. Juli 2021 Dr. Sabine Weigand zu Gast in Oberschleißheim.

Im Rahmen ihrer dritten Denkmalschutztour durch ganz Bayern besucht die Historikerin und denkmalpolitische Sprecherin der Grünen Landtagsfraktion mit ihrem Team derzeit denkmalpolitisch interessante Orte und Objekte. In Oberschleißheim waren es u.a. die denkmalgeschützten Wohngebäude an der Freisinger und Mittenheimer Straße, die Schlossanlage, die Flugwerft und die stark sanierungsbedürftige Regattastrecke.

Nicht nur die staatlichen Liegenschaften waren ein Thema, sondern auch die Situation privater Eigentümer*innen. „Es kann nicht sein, dass die Hausbesitzer*innen oft mit den Sanierungskosten alleine gelassen werden“, meinte Sabine Weigand. „Da muss einfach mehr vom Staat kommen. Doch leider hat die Staatsregierung in den letzten Jahrzehnten die Mittel im Denkmalschutz massiv heruntergefahren.“

Derzeit sei es in vielen Fällen so, dass die Eigentümer*innen bei anstehenden Renovierungen die Vorgaben der Denkmalschutzbehörde einhalten müssen, aber die Fördertöpfe der staatlichen Denkmalpflege nicht ausreichend ausgestattet sind.

Vor allem im Bereich der Schlossanlage und der Flugwerft hat Sabine Weigand großes Potential für eine zukünftige Nutzung v.a. im kulturellen Bereich ausgemacht.

Der Südpavillon des neuen Schlosses, sowie der Nordteil des Wilhelmshofes sind derzeit ungenutzt und in keinem guten baulichen Zustand.

Gerade in Hinblick auf die unansehnlichen ehemaligen Stallungen im Wilhelmshof sagte Markus Büchler, „Der Zustand dieser Anlagen ist alles andere als eine Augenweide im historischen Schlossensemble. Der Staat muss sich auch um seine Liegenschaften kümmern und sie herrichten. Es gibt nicht nur Neuschwanstein.“

Der GRÜNEN Gemeinderatsfraktion um ihren Sprecher Fritz-Gerrit Kropp und die Abgeordneten wollen sich vor Ort und im Landtag für eine Sanierung und weitere Nutzung einzusetzen.

Denkbar ist z.B. die Schaffung neuen Wohnraums, wie schon auf der anderen Seite des Wilhelmshofes geschehen, die Nutzung als Ausstellungsort bzw. Museum oder die Realisierung einer zeitgemäßen Gastronomie.

Sabine Weigand war zum ersten Mal in Oberschleißheim und zeigte sich sehr beeindruckt. Sie möchte sich weiterhin dafür einsetzen, die wertvollen Gebäude hier zu erhalten und zugänglich zu machen. Im schönen Oberschleißheim gilt es, noch viele Schätze zu heben“, so Sabine Weigand. „Denn Leerstand ist immer Gift für ein Denkmal.“

Presseecho:

Merkur 19.07.21: Denkmalpflege in Oberschleißheim: „Es ist ein Trauerspiel“