Es wird höchste Zeit für eine Verkehrsministerin! 8. März 20258. März 2025 Der Verkehr wird in Deutschland nach wie vor überwiegend aus der Perspektive des Autos betrachtet, was die Bedürfnisse vieler Menschen – insbesondere von Frauen – häufig übersehen lässt. Das Mobilitätsverhalten von Frauen ist oft komplexer als das der Männer: Während Männer meist auf einfachen, linearen Wegen zur Arbeit und zurück unterwegs sind, haben Frauen in der Regel vielfältigere, multimodale Strecken, die mehrere Ziele verbinden. Frauen nutzen außerdem seltener PKWs, was ihre Bedürfnisse in der Verkehrsplanung noch weniger beachtet. Ein Grund dafür ist die geschlechtsspezifische Arbeitsteilung, bei der in Deutschland nach wie vor der Großteil der Care-Arbeit von Frauen übernommen wird. Diese werden traditionell als „Fürsorgende“ wahrgenommen. Eine gerechtere Verteilung dieser Aufgaben, bei der auch Männer mehr Verantwortung übernehmen, würde das Bewusstsein für die damit verbundenen Bedürfnisse, einschließlich der Mobilität, stärken. Erhebungen zeigen auch, dass Männer aufgrund ihres höheren Einsatzes von Autos einen deutlich größeren CO2-Fußabdruck haben. Gleichzeitig gilt der mittelalte, berufstätige Mann als Norm in der Verkehrspolitik, was zur Folge hat, dass die Perspektiven und Bedürfnisse von Frauen sowie andere marginalisierte Gruppen kaum berücksichtigt werden. Kein Wunder: Frauen sind in der Planung seltener in Entscheidungspositionen. Auf Bundesebene gab es nie eine Verkehrsministerin, und auch in der Verwaltung und Verkehrsplanung werden viele Entscheidungen von Männern getroffen. Was jetzt dringend gebraucht wird, sind Veränderungen in der Verkehrsplanung: komplexe Wegeketten und multimodale Verkehrsnutzung müssen berücksichtigt werden. Ein gut ausgebauter ÖPNV sowie bessere Fuß- und Fahrradinfrastruktur sind notwendig, um die Bedürfnisse aller zu erfüllen. Zudem müssen die Erfahrungen und Perspektiven von Frauen in die Planung einfließen und Frauen in Verantwortungspositionen im verkehrspolitischen Bereich berufen werden, um eine gerechtere und zukunftsfähigere Mobilitätspolitik zu gestalten. Quellen: https://www.vcd.org/artikel/feministische-verkehrspolitik https://www.bpb.de/shop/zeitschriften/apuz/269306/geschlechtergerechtigkeit-und-klimapolitik