Dem Vernehmen nach steht ein Atommülltransport vom Garchinger Forschungsreaktor FRM der Technischen Universität TUM nach Ahaus in Nordrhein-Westfalen an. Es wäre der erste seiner Art, da es sich um besonders gefährlichen Atommüll handelt. Das hochangereicherte Uran (HEU) ist atomwaffenfähig. Für den Transport braucht es eigens entwickelte Spezialbehälter und eine enorm aufwändige Absicherung.
Die beiden Landtagsabgeordneten der Grünen im Landkreis München kritisieren das Vorhaben scharf.
Claudia Köhler, MdL: „Der Transport ist gefährlich, irre aufwändig und momentan völlig unnötig. Eine Verbringung nach NRW bringt für das wesentliche Problem, die Entsorgung, überhaupt nichts. Das Material soll in Ahaus in eine Halle, die noch älter ist und nur noch gut 10 Jahre genehmigt ist. Wo in Deutschland ein Endlager gefunden wird, steht weiterhin in den Sternen.“
Dr. Markus Büchler, MdL: „Der eigentliche Grund ist, dass die TUM Lagerplätze frei machen muss, um den Reaktor wieder mit hochangereichertem Uran anzufahren und über längere Zeit betreiben zu können. Die bessere Alternative ist, den Reaktor weiterhin stillstehen zu lassen, bis niedrig angereicherte Brennelemente vorliegen. Der Reaktor steht schon verschiedenen Gründen seit 5 Jahren still. Da pressiert es jetzt auch nicht mehr.“
Im Bayerischen Landtag bereiten die beiden Abgeordneten eine Anfrage an die Staatsregierung vor, um mehr Details zu erhalten und der Öffentlichkeit transparent Informationen zu bieten.
In die Zukunft blickend schlagen die Abgeordneten vor, die bestehende Anlage in Garching technisch besser abzusichern und die Umrüstung auf niedrig angereichertes Uran LEU schnellstens zu realisieren.
Claudia Köhler, MdL: „Das Problem kann nicht weiter ausgesessen oder einfach jemand anderem vor die Tür gekarrt werden. Es war doch klar, dass wieder Atommüll anfallen wird, wenn man das Verfahren nicht endlich ändert, wir monieren das seit Jahren. Im Haushalt sind für 2026 bereits Mittel zur Ertüchtigung der Anlagensicherung in Garching vorgesehen. Statt eines gefährlichen Atommülltransports können die bisher angefallenen Brennelemente vorerst in Garching bleiben, bis die TU endlich ein Entsorgungskonzept entwickelt hat.“
Dr. Markus Büchler, MdL: “ Ich hoffe, dass die TUM zu ihrem Wort steht und die Umstellung auf LEU nun rasch umsetzt. Andernfalls produzieren wir ja auf ewig immer mehr von dem hochgefährlichen, waffenfähigen Abfall. Meine Befürchtung ist allerdings, dass uns die TUM abermals austricksen, an der Nase herumführen und die Umstellung auf den Sankt Nimmerleinstag verschieben will. Deshalb verlange ich von der Staatsregierung zu unterbinden, dass weiterer hochangereicherter Atommüll entsteht und ein Entsorgungskonzept, auch für den künftigen Betrieb mit LEU, vorzulegen.“