Rede im Bayerischen Landtag vom 5. Juni 2025 zum Antrag der FW/CSU „Klimafreundliche Mobilität fördern – steuerliche Belastung von Biokraftstoff reduzieren!“ (Drs. 19/6925)“
„Die Vorteile von HVO100, einem Dieselkraftstoff aus Pflanzenöl, gegenüber herkömlichen Diesel sind unstrittig. Das Problem ist nur, dass wir von diesem Material nicht viel haben und auch in Zukunft nicht viel davon haben werden.
Der Freistaat Bayern hat erst neulich ein interessantes Experiment durchgeführt. Für die Fahrten der Südostbayernbahn wurde über längere Zeit hinweg HVO100 statt Diesel verwendet. Die TU Berlin hat die Ergebnisse sehr genau evaluiert, nachgerechnet, gemessen und verglichen, um herauszufinden, ob es Unterschiede gibt, was besser ist und was die Vor- und Nachteile sind. Man hat das Projekt, wie es auch im ausführlichen Bericht der TU Berlin sowie auf den Webseiten der Bayerischen Eisenbahngesellschaft und des Verkehrsministeriums steht, wieder eingestellt und ist von HVO100 abgerückt. Warum? – Technisch funktioniert es einwandfrei, auch beim Pkw. Es ist einwandfrei verwendbar, nur gibt es davon nicht viel. Das ist die Begründung, warum das bayerische Ministerium das Projekt eingestellt hat.
Zudem ist vieles davon nicht sauber zertifizierbar. So hat auch das Ministerium selbst Zweifel.
Im Ausland wird HVO100 auch nicht unbedingt gefödert. In Österreich beispielsweise ist Diesel an sich teurer als Benzin, weil er – anders als in Deutschland – gleich besteuert wird. Dann allein kommt HVO100 besser weg.
Auch für die Antriebswende insgesamt ist HVO100 eine fast genauso zu vernachlässigende Nische wie der Wasserstoff, von dem der Wirtschaftsminister ja immer gerne träumt. Hierfür brauchen wir keine zusätzlichen Regelungen.“