Neue Studie zeigt riesige Chancen für oberflächennahe Erdwärme in Bayern

Claudia Köhler und Dr. Markus Büchler: „Potenzial für klimafreundliches Heizen im Landkreis München voll ausschöpfen!“

Die Grünen Landtagsabgeordneten Claudia Köhler und Dr. Markus Büchler fordern angesichts einer neuen bayernweiten Studie, dass die Staatsregierung endlich bei der oberflächennahen Geothermie aktiv wird. Konkret fordern sie eine finanzielle Förderung, Unterstützung für die Kommunen sowie die Anpassung der inzwischen veralteten und bürokratischen Vorschriften für oberflächennahe Geothermie. 

Laut einer jüngst im Wirtschaftsausschuss des Bayerischen Landtags vorgestellten neuen Studie von der Technischen Universität München und der Universität Erlangen-Nürnberg (s.u.), könnten mehr als 60 Prozent der Gebäude in Bayern ihren gesamten Wärmebedarf durch oberflächennahe Geothermie decken – wenn sie energetisch saniert wurden. Dies umfasst die Nutzung von Grundwasserwärmepumpen, Erdwärmesonden und Erdwärmekollektoren.

„Wie viele Studien über das Riesenpotenzial von Erdwärme braucht die Staatsregierung denn noch? Nicht nur bei der vergleichsweise aufwändigen Tiefengeothermie ist das Potenzial riesig, sondern auch bei den kleineren, schnell realisierbaren Anlagen oberflächennaher Geothermie. Aber die Anwendung ist viel zu kompliziert und zu wenig bekannt. Der bayerische Leitfaden zur oberflächennahen Geothermie stammt aus dem Jahr 2012. In den letzten 10 Jahren hat sich die Technik jedoch deutlich weiterentwickelt. In Baden sind Erdwärme-Heizungen möglich, die in Bayern nicht genehmigt werden. So sind z.B. die maximalen Bohrtiefen hier starr und unflexibel. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz ist längst aktiv und hat bereits Eckpunkte vorgelegt. Die Staatsregierung muss dringend handeln, für warme Wohnungen der Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen und kommunale Liegenschaften!“ so Claudia Köhler.

Gezielte Maßnahmen, um die Nutzung der oberflächennahen Geothermie in Bayern rasch auszurollen, fordern die Grünen im Bayerischen Landtag seit Jahren. Erst im letzten Jahr wurde von der Söder-Regierung ein Antragspaket abgeschmettert (s.u.). „Wir sitzen auf einem riesengroßen Schatz. Wenn wir ihn nutzen würden, wäre Erdwärme für ganz Bayern ein Game-Changer im Klimaschutz und für eine bezahlbare Heizung. Für den Nachbarlandkreis Ebersberg hat bereits 2010 eine Studie ein riesiges Potenzial aufzeigt. Im Landkreis München kann ich mir gut vorstellen, dass das wirtschaftliche Potenzial der oberflächennahen Geothermie plus Tiefengeothermie zusammen sogar noch deutlich größer ist. Wir haben hier vergleichsweise dichte Siedlungsstrukturen und einen hohen Gewerbeanteil.“ so Dr. Markus Büchler.

Hintergrundmaterial:

Neue Studie der TUM und Uni Erlangen-Nürnberg

Grünes Antragspaket 2023:

Die Staatsregierung hat bislang nur auf diesen dritten Antrag reagiert und Verbesserungen angekündigt: Erleichterungen für Erdwärmesonden unter Gebäuden- Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz (bayern.de).

Erwähnte Studie zum Landkreis Ebersberg aus 2010, u.a. Seite 85

Landkreis München: Digitale Energienutzungsplanung (landkreis-muenchen.de)

Kurzdokumentation oberflächennahe Geothermie (landkreis-muenchen.de)