Die Grünen Landtagsabgeordneten aus dem Landkreis München Claudia Köhler und Dr. Markus Büchler hatten einen Antrag im Bayerischen Landtag eingebracht, um ein Sanierungskonzept für das Walchenseecamp zu erarbeiten – auch bei der letzten Abstimmung in dieser Woche im Plenum wurden sie jedoch von CSU und FW überstimmt. Die beliebte Einrichtung am Walchensee, die jedes Jahr rund 2000 Kindern und Jugendlichen aus ganz Bayern naturnahe Freizeit, Erholung und Tage für den Zusammenhalt ermöglicht, ist dringend sanierungsbedürftig.
„Das Camp gehört den Bayerischen Staatsforsten, Jugendarbeit und Bildung sind Ländersache – der Freistaat trägt Verantwortung für den Erhalt“, so Claudia Köhler. „Ich verstehe den Geiz einfach nicht, immer wenn es um Jugendliche geht. Es kann nicht sein, dass der Landkreis als Pächter die Kosten weiterhin allein schultern soll.“
Die Abgeordneten hatten anlässlich der zweiten Lesung des Nachtragshaushalts 2025 ihren Änderungsantrag auf 2 Mio. Euro Zuschuss zur Rettung des Camps gestellt.
„Das Camp ist ein fester Bestandteil der Jugendarbeit in ganz Bayern“, ergänzt Dr. Markus Büchler. „Wenn die Staatsforsten mit der Organisation überfordert sind, muss der Freistaat wenigstens Finanzmittel bereitstellen, wenn andere die Arbeit machen.“
Besonders verärgert zeigen sich die Abgeordneten über das Verhalten im Bayerischen Landtag: Ihr Antrag zur Erarbeitung eines Sanierungskonzepts wurde in der Plenarsitzung abgelehnt – auch von den Abgeordneten aus dem Landkreis München. „Wenn selbst die regionalen Abgeordneten die Unterstützung für ein so wichtiges Projekt in ihrem eigenen Landkreis verweigern, dann stellt sich die Frage, welchen Stellenwert für sie Jugendarbeit überhaupt noch hat“, so Köhler.
Dr. Büchler kritisiert:
„Stattdessen haben CSU und Freie Wähler Gelder in Höhe von 90 Millionen Euro aus der Fraktionsreserve für Projekte in ihren eigenen Wahlkreisen verteilt. Offenbar gehört Jugendarbeit nicht zu ihren Prioritäten, Jugendliche sind halt leider keine Wählerstimmen.“
Zusätzlich erschwert wird die Situation durch das Hin- und Herschieben der Zuständigkeiten: Während die Bayerischen Staatsforsten die Verantwortung im Bereich der Jugendarbeit sehen, verweist man schließlich wiederum auf die kommunale Ebene. „Das ist ein unwürdiges Schwarze-Peter-Spiel auf dem Rücken unserer Kinder und Jugendlichen. Wieder mal springen Ehrenamtliche ein und der Walchenseeverein mit Unterstützung durch den KJR tut alles, um das Camp zu retten. Unser großer Dank gilt allen Unterstützenden, die hierfür spenden oder mitarbeiten und wir werden nicht lockerlassen, bis die Finanzierung auch nach 2025 verlässlich gesichert ist.“ so Köhler.
Die Grünen fordern ein klares Bekenntnis der Staatsregierung zur Jugend- und Freizeitpolitik. „Das Walchenseecamp muss erhalten bleiben. Die jungen Menschen und die Ehrenamtlichen verdienen eine klare Zusage für die Unterstützung des Camps – keine politischen Ausreden“, so Köhler und Büchler abschließend.