Zweite Stammstrecke: „Die CSU hat falsch entschieden – und ganz Bayern zahlt die Zeche.“

Die Kostenschätzung liegt aktuell schon bei fast zehn Milliarden Euro. Doch dabei wird es nicht bleiben, warnen die Landtags-Grünen nach der Veröffentlichung der Zahlen zur zweiten Stammstrecke in München. Die Bahn hatte diese heute dem Landtag präsentiert.

München (8.4.2025) Die Kosten für die zweite Stammstrecke in München steigen ungebremst weiter – in absurde Höhen: Ursprünglich mit einer Höhe von 3,85 Milliarden Euro und einer Eröffnung in 2026 kalkuliert, hat die Deutsche Bahn heute im Bayerischen Landtag den Kostenstand von 2024 präsentiert. Auf 9,4 bis 9,5 Milliarden Euro belaufen sich die voraussichtlichen Kosten mittlerweile – also mehr als zwei Milliarden Euro mehr im Vergleich zum Stand von 2022.

Markus Büchler, Sprecher für Mobilität der Landtags-Grünen, sagt:

„Bei den knapp zehn Milliarden Euro wird es nicht bleiben, denn das ist ja nur der Stand von 2024. Es ist jetzt schon abzusehen, dass die Kosten für die zweite Stammstrecke weiter massiv steigen werden. Denn gebaut wird ja noch mehr als zehn Jahre, und es gibt noch viele Teile, die noch gar nicht beauftragt sind. Neben der Inflation sind also noch weitere Risiken zu erwarten, wie die aktuellen Schwierigkeiten mit dem Grundwasser am Marienplatz schon zeigen. Für die Steuerzahlerinnen und Steuerzahler ist das eine fürchterlich schlechte Nachricht – es ist ihr Geld, dass die CSU hier sehenden Auges versenkt.“

Doch nicht nur die unverhältnismäßig hohen Kosten für solch ein Einzelprojekt kritisieren die Landtags-Grünen – dieses „Münchner CSU-Fiasko“ verursache in der Folge lähmende Auswirkungen auf ganz Bayern, warnt Markus Büchler. Viele andere, mindestens ebenso wichtige Projekte im Bereich der Eisenbahn könnten im Freistaat nun nicht umgesetzt werden, weil kein Geld mehr dafür da ist.

„Steuerzahlerinnen und Steuerzahler aus ganz Bayern finanzieren ein schwindelerregend teures Prestige-Projekt der CSU durch die Münchner Altstadt, während im Rest Bayerns viele dringende Verkehrsprojekte über Jahre brachliegen, weil das ganze Geld in München steckt“, stellt Markus Büchler fest. Es hätte für München wesentlich günstigere und insbesondere auch schnellere Alternativen zur zweiten Stammstrecke gegeben. „Die CSU hat falsch entschieden – und ganz Bayern zahlt die Zeche.“