Ausbau der Ladesäulen muss schneller werden

Tania Campbell, Maximilian Heiland und Markus Büchler vor einer EnBW-Ladestation in Unterhaching

Trotz aller Wahlkampfreden geht der Ausbau der öffentlichen Ladesäulen-Infrastruktur in Deutschland und Bayern viel zu langsam voran, obwohl wir damit sowieso sehr spät dran sind.

Verursacher ist die CDU/CSU-Regierungspolitik von Merkel, Söder und Scheuer! Sie haben es viele Jahre lang versäumt, vernünftige Rahmenbedingungen für den Aufbau eines dichten Netzes an Ladesäulen zu schaffen. Eine Ladesäule aufzustellen muss so einfach sein wie der Kauf eines Staubsaugers! Den Ladevorgang zu bezahlen muss so einfach sein wie eine Tasse Kaffee holen. Erst dann wird die klimafreundlichere Elektromobilität den Durchbruch schaffen und nicht zuletzt unsere Autoindustrie endlich auf Elektro umschwenken und ihren Untergang abwehren.

Bislang ist der Aufbau neuer Ladestationen wackeren Vorkämpfer*innen zu verdanken. Seien es Privatunternehmen wie im Bildhintergrund hier in Unterhaching (am ehesten schaffen große Unternehmen den Weg durch dichten Behörden- und Vorschriftsdschungel), seien es Kommunalpolitiker*innen wie hier neben mir Tania Campell (Kreistag München) und Maximilian Heiland (Gemeinderat Unterhaching), die werben, genehmigen, mit gutem Beispiel vorangehen und kommunale Ladeinfrastruktur trotz aller Komplexität errichten — nicht nur für PKW sondern auch für Fahrräder, vom klimafreundlichen ÖPNV ganz zu scheigen.

Der Landkreis München arbeitet beispielsweise seit Jahren an einem Programm für kommunale, öffentliche Ladesäulen in den 29 Landkreiskommunen. Die Vorbereitungsarbeiten waren extrem aufwändig hinsichtlich Zeit, Personal und Geld. Der Grund: Es mussten erst die äußerst komplexen rechtlichen und technischen Rahmendbedinungen durch Gutachter ermittelt werden, dann ein Software-Backend entwickelt werden. Letztes Jahr konnten die ersten Ladesäulen in Betrieb genommen werden, bis Ende 2021 sollen es 200 Stück sein. Vorbildlich — aber es ist eigentlich nicht Aufgabe der Kommunen Software zu entwickeln, genausowenig wie eine Gemeinde die Software für den durchfahrenden Zug programmieren muss! Hier wäre der Bund gefordert, der allen Interessierten Kommunen, Unternehmen und Privatpersonen die Inbetriebnahme von Ladeinfrastruktur so einfach wie möglich machen müsste. Der Bund schafft es aber leider nicht einmal vorzugeben, dass einfache, gängige Bezahlsysteme an allen öffentlichen Ladesäulen verwendet werden können und bremst den Ausbau durch komplizierte Auflagen (Pin-Pad).

„Aus meiner Sicht haben Merkel, Söder und Scheuer bei dieser strategisch, industriepolitisch und alltagspraktisch wichtigen Schlüsselaufgabe mit ihrem politischen Diesel-Fokus komplett versagt. Daher: Abwählen am 26.9.2021!“