Elektrifizierungsoffensive für die Bahn

Grüner Antrag im Bayerischen Landtag angenommen

Der Bund stellt den Ländern erhebliche Mittel aus seinem Elektrifizierungsprogramm zur Verfügung, insbesondere mit den Säulen 2 (GVFG) und 4 (alternative Antriebe). Um die Aufforderung des Bundes aufzunehmen, haben wir einen entsprechenden Antrag (Drs. 18/14787) gestellt, den Anteil der elektrischen Traktion im SPNV weiter zu steigern und Mittel beim Bund abzurufen. Der Antrag wurde am 13. April 2021 im Ausschuss für Wohnen, Bau und Verkehr behandelt. Dem Antrag wurde mit leichten Änderungen zugestimmt.

„Mit einer Elektrifizierungsoffensive wollen wir Grünen im Landtag mehr Züge mit sauberem Strom statt schmutzigem Diesel antreiben! Selbst das Bundesverkehrsministerium fordert Bayern auf, aktiv zu werden. Die Staatsregierung muss nun Strecken beim Bund anmelden und bereitgestellte Mittel abrufen.“

Dr. Markus Büchler, MdL, Sprecher für Mobilität im Bayerischen Landtag

Das bundesdeutsche Schienennetz weist aktuell einen Anteil von rund 61 % elektrifizierter Strecken auf. Damit der Schienenverkehr klimafreundlicher wird, müssen mehr Eisenbahnstrecken elektrifiziert werden. Wie schnell die weitere Elektrifizierung der Eisenbahn über Antriebe oder Oberleitungen vorankommt, hängt neben der Umsetzung des „Bedarfsplans Schiene“ vor allem von der Geschwindigkeit der Elektrifizierung im SPNV ab. Denn hier ist die Elektrifizierungslücke am größten.

Fernverkehrszüge fahren heute schon nahezu vollständig elektrisch. Auch im Güterverkehr werden annähernd 90% aller Zugkilometer elektrisch zurückgelegt. Der Nachholbedarf konzentriert sich auf den Schienenpersonennahverkehr. Hier werden nur knapp zwei Drittel aller Zugkilometer elektrisch zurückgelegt. Dieselantriebe sind noch weit verbreitet. Es liegt nach Auffassung des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur an den für den SPNV zuständigen Ländern, hierfür konkrete Elektrifizierungsziele zu setzen und die Lücke schnell zu schließen.