Inakzeptable Pünktlichkeitswerte im bayerischen Schienenverkehr

Die Auswertung der Zuverlässigkeit der vom Freistaat Bayern bestellten Regionalzüge und S-Bahnen in Bayern ergibt einen traurigen Tiefststand: Nur noch 88,1 Prozent der Züge kamen 2022 pünktlich (2021: 92,3 Prozent). Auch die Ausfallquote stimmt sorgenvoll: 4,9 Prozent der Verkehrsleistungen sind ausgefallen (2021: 4,5 Prozent), das heißt: ungefähr jede 20. Zugfahrt fällt aus! Noch nie waren bayerische Züge so unzuverlässig wie 2022. Das zeigen die kürzlich veröffentlichten Jahrespünktlichkeitswerte der Bayerischen Eisenbahn-Gesellschaft (BEG).

Dazu sagt Dr. Markus Büchler, Verkehrsexperte der Landtags-Grünen: „Das ist ein sehr trauriger Rekord. Dass die Züge in Bayern so unzuverlässig sind wie noch nie, ist kein Zustand! Besonders empörend ist dabei, dass Verkehrsminister Bernreiter in üblicher Manier die Verantwortung allein auf den Bund und die Deutsche Bahn schieben will. Dabei ignoriert er: Der Freistaat kann und muss den Ausbau des Schienennetzes planen und vorantreiben. Der Bund ist dann lediglich der maßgebliche Finanzier der Baukosten. Anpacken muss der Freistaat schon selber, so wie die anderen Bundesländer auch! Die CSU-Staatsregierung hat jedoch noch nicht mal einen aktuellen Schienennahverkehrsplan, der die Ausbaumaßnahmen beinhalten würde. Obwohl eine Aktualisierung dieses Plans alle zwei Jahre gesetzlich vorgeschrieben ist, stammt die letzte Version aus dem Jahr 2005. Dementsprechend rückständig ist die Infrastruktur in Bayern. Das schadet den Fahrgästen in Bayern jeden Tag. Die Staatsregierung muss die skandalösen Versäumnisse anpacken und endlich Schienen statt Straßen bauen lassen!“