ÖPNV ist Daseinsvorsorge 16. Januar 202014. Februar 2023 Positionspapier Auf der Winterklausur 2020 der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Bayerischen Landtag machen wir uns stark für ein attraktives Angebot an öffentlichen Verkehrsmitteln auf dem Land und in der Stadt. Busse und Bahnen sind Daseinsvorsorge. Mobilität für alle stärkt sozialen Zusammenhalt! Mobilität bedeutet Freiheit und Teilhabe.Die Verkehrswende ist mehr als eine reine Antriebswende, und gelingt nur mit erheblich mehr Bussen und Bahnen.Bus und Bahn sind für alle da.Unsere Mobilitätsgarantie bietet attraktive Alternativen zum Auto – auf dem Land! Verkehrsprobleme entstehen regional – die Lösungen auch. Darüber hinaus gibt es einen weiteren wichtigen Grund, warum Städte und ländliche Räume mehr öffentliche Mobilitätsangebote mit Bussen und Bahnen brauchen: die soziale Gerechtigkeit. Ziele für einen flächendeckenden attraktiven ÖPNV in Bayern So wollen wir Grüne im Bayerischen Landtag Bayern zu einem Vorreiter beim öffentlichen Nahverkehr machen! Wie in Baden-Württemberg wollen wir mindestens eine Verdoppelung der Fahrgastzahlen im ÖPNV bis 2030 erreichen. Die Schweiz ist unser Vorbild für Qualität und Zuverlässigkeit bei Bus und Bahn.Mobilität und ÖPNV sind Daseinsvorsorge. Deshalb braucht Bayern ein viel besseres Angebot an Bussen und Bahnen. Guter ÖPNV ist ein wichtiger Baustein eines klimaneutralen und sozialen Bayern! In Deutschland wird im Fern- und Nahverkehr nach einem integralen Taktfahrplan (Deutschlandtakt) gefahren, in Bayern darauf abgestimmt mit einem integralen Bayerntakt. Das heißt, dass alle Nahverkehrszüge in einem regelmäßigen Takt zwischen aufeinander abgestimmten Knotenbahnhöfen verkehren, an denen zuverlässige Umstiege in alle Richtungen möglich sind. Das Bussystem ist als Zubringer darauf abgestimmt.Ausbaumaßnahmen an der Infrastruktur richten sich vorrangig nach den Erfordernissen des integralen Taktfahrplans, um optimale Umstiegszeiten an den Knotenbahnhöfen anbieten zu können.Alle bayerischen Verdichtungsräume werden mit einem leistungsfähigen S-Bahn-System ausgestattet, das eng verzahnt ist mit erweiterten Trambahn- bzw. Bus- und Expressbusnetzen. So werden für die derzeit straßenverkehrslastigen Stadt-Umland-Verkehre attraktive Alternativen geschaffen und der Autoverkehr auf ein unumgängliches Mindestmaß reduziert. Staus gehören der Vergangenheit an, frei werdende Flächen in den Städten können für Fuß- und Radwege, Grünflächen und wertvolle öffentlichen Räume genutzt werden.In ganz Bayern genießen die Bürgerinnen und Bürger die Vorteile der Grünen Mobilitätsgarantie. Das bedeutet, dass sie jeden Werktag von fünf Uhr früh bis Mitternacht mindestens einen Stundentakt an ihrer nächstgelegenen Haltestelle des ÖPNV vorfinden, auch im ländlichen Raum. Dies gilt für alle Orte ab 200 Einwohner*innen.Alle Linien des Omnibusnahverkehrs, sowie neue, leistungsfähige Expressbuslinien erfüllen staatlich vorgegebene Mindeststandards und sind von externen Fachplanern auf Basis verpflichtender Nahverkehrspläne der Landkreise und kreisfreien Städte optimiert.Die Kommunen und Landkreise haben für die Aufgabe der ÖPNV-Ausweitung eine ausreichende finanzielle Ausstattung sowie die Möglichkeit, Einnahmen z.B. durch City-Maut, Parkraumbewirtschaftung, Stellplatzumlage oder andere Modelle zu generieren.Die Nutzung von Bussen und Bahnen ist für die Bürgerinnen und Bürger wesentlich einfacher durch flächendeckende Verkehrsverbünde mit einfachen und kompatiblen Tarifen. Der gegenwärtige Tarifdschungel gehört der Vergangenheit an. Von jeder Haltestelle zu jeder anderen Haltestelle in Bayern kann auf einfache Weise ein durchgängiges Ticket gebucht werden: Am Schalter und natürlich auch online.Bayern schafft die Basis für ein umfassendes digitales Ticketing zum Bestpreissystem.Neue kollektive Verkehrsformen wir Bike-Sharing, Car-Sharing, Scooter-Sharing, Ride-Pooling (PKW-Mitnahme) aber auch Bedarfsverkehre wie Rufbusse, Anruf-Sammeltaxis etc. sind in weiterentwickelte Apps inkludiert und können zusammen mit dem klassischen ÖPNV-Angebot von Bus und Bahn zusammen gebucht werden. Sogar Taxi-Dienstleistungen können nach Buchung einer Reisekette von A nach B automatisiert vorgebucht werden.Um die Umstiege vom Fahrrad zum ÖPNV zu erleichtern, verfügen alle Bahnhöfe über ausreichende, sichere und überdachte Fahrradabstellanlagen. Die Infrastruktur und Tarifsysteme machen zudem eine unkomplizierte und verlässliche Radmitnahme im ÖPNV möglich.Auch viele größere Bushaltestellen auf dem Land, insbesondere neue Haltestellen der Express-Buslinien an Hauptstraßen verfügen über solche Radabstellanlagen.Bahnhöfe und Bushaltestellen bzw. Apps am Smartphone verfügen über eine echtzeitbasierte Fahrgastinformationen, die über die nächsten Fahrtmöglichkeiten aller Verkehrsmittel informieren.Die Reaktivierung geeigneter Bahnlinien führt zu einer Verbesserung der Verkehrsanbindung und zu einer generellen Attraktivierung ländlicher Räume, auch als Standort für Wirtschaft und Tourismus.Bayern erstellt einen Schienenentwicklungsplan 2050 mit prioritären neuen Strecken bzw. wieder herzustellenden Strecken für einen optimierten Ausbau des Bahnnetzes.Die Elektrifizierung vieler Bahnstrecken in Bayern führt dazu, dass Schienenverkehr, leiser, schneller, energetisch effizienter und klimafreundlich wird. Auf elektrifizierten Strecken können auch im weiteren Umkreis der Verdichtungsräume S-Bahnverkehre und Regio-S-Bahnsysteme eingerichtet werden.Alle Bahnhöfe und Bushaltestellen sind barrierefrei, damit alle Menschen den öffentlichen Verkehr nutzen können. Selbstverständlich weisen alle Bahnhöfe Toiletten, WLAN auf, Bahnhofsgebäude bieten darüber hinaus trockene, sichere und im Winter beheizte Warteräume.Jede Fahrt mit Bus und Bahn beginnt mit dem Weg zur Haltestelle, also zu Fuß. Das heißt wir wollen Haltestellen in fußläufiger Entfernung vom Wohnort, die sicher, bequem und barrierefrei für jung und alt erreichbar sind. Download Positionspapier: Busse und Bahnen sind Daseinsvorsorge | Mobilität für alle stärkt sozialen Zusammenhalt