Ortstermin: Lebenszyklusanalysen von Elektroautos

Einblicke in die aktuelle Batterieforschung an der Universität der Bundeswehr

Im März war Dr. Markus Büchler, MdL, zu Besuch an der Universität der Bundeswehr in Neubiberg. Anlass waren die neuesten Untersuchungen des Institutes für elektrische Energiesysteme hinsichtlich der Emissionen von E-Autos. Darin zeigten die Forschenden, dass der Ausstoß von Pkw durch die Elektrifizierung um bis zu 89 Prozent gesenkt werden kann – den Lebenszyklus betreffend. Dr. Thomas Weyh ist Professor für Elektrische Energieversorgung und erklärte, dass E-Autos zwar bei der Produktion im Vergleich die höchsten Emissionen aufweisen, über den gesamten Lebenszyklus betrachtet, aber besser abschneiden als Verbrenner.

Founders@UniBW

Dr.-Ing Manuel Kuder hat mithilfe des Gründerzentrums der Universität der Bundeswehr founders@UniBW die BAVERTIS GmbH i.G. gegründet und ist als Forschender am Lehrstuhl für Energieerzeugung und -verteilung tätig. Hier arbeitet er daran, Batterien von Elektroautos noch leistungsfähiger zu machen und forscht an der „Software defined Battery“. Dabei wird die Batterie modular aufgebaut und ein auf künstlicher Intelligenz basierendes Steuerungssystem integriert. Dadurch wird die Lebensdauer der Batterie erhöht und die Ladezeit verkürzt. Die Fahrzeuge werden außerdem nicht nur leichter und verbrauchen somit weniger Energie, sondern bergen auch geringere Gefahrenpotentiale bei notwendigen Reparaturen und weisen einen besseren Motor-Wirkungsgrad auf. Die Technologie wird im ersten fahrtüchtigen Prototyp, den Dr. Kuder präsentierte, bereits verwendet.

Ebenso ein Durchbruch ist, dass bei der Herstellung der Batterien immer mehr auf die Lithium-Nickel-Cobalt-Mangan (NMC) Mischung verzichtet werden kann. Bei der gerade der Abbau des Kobalts kritisch zu sehen ist. Dieser stammt meist aus Afrika und die Minen sind schwer auf faire Abbaubedingen zu kontrollieren. Vermehrt soll Lithium-Eisen-Phosphat (LFP) als Aktivmaterial für Kathoden in Lithium-Ionen-Batterien eingesetzt werden und kommen ohne teils seltene Rohstoffe wie Kobalt und Nickel aus.