Landkreis: Tiny Houses als ein Puzzleteil für mehr Wohnraum

Claudia Köhler, MdL und Dr. Markus Büchler, MdL zu Besuch bei Tiny PopUp in Pullach

Felicia Rief und Jonas Bischofberger wohnen inmitten eines großen Gartens in ihrem Tiny House „Tiny DaHome“ und bieten vor Ort Umweltbildung und Veranstaltungen an.

Im Gespräch erklärten sie, dass Tiny Houses eine interessante, ökologische Möglichkeit zur Nachverdichtung sind und mehrere Ansätze für die Wohnraumproblematik bieten. Auf Flächen ab 150m², die wegen ihrer Lage oder Größe nicht bebaut werden können, ist es oft durchaus möglich, Tiny Houses aufzustellen. Ebenso auf Grundstücken, die in absehbarer Zeit noch nicht bebaut werden oder wie im Fall von Felicia Rief und Jonas Bischofberger in großen Privatgärten. Als flexible Wohnform für die Zwischennutzung lassen sich so schnell Wohnräume auf Zeit schaffen – von sozialem Wohnraum bis „Wohnen für Hilfe“ im eigenen privaten Bereich.  

Mich hat beeindruckt, wie die beiden in allen Bereichen versuchen, ökologisch vorbildlich zu leben. Sie brauchen nicht nur wenig Platz zum Wohnen, sie bauen ihr eigenes Gemüse an, zeigen den bewussten Umgang und Mehrfachnutzung von wertvollem Trinkwasser, erzeugen ihre eigene Energie und – ganz besonders wichtig – sie informieren Groß und Klein über unsere lebensnotwendigen Ressourcen und dem Spaß am Umweltschutz.

Claudia Köhler, MdL

Energetisch zeigen Tiny Houses enormes Einsparpotenzial auf – hauptsächlich, weil eine kleine Fläche optimal genutzt wird. Der Energieverbrauch für den Bereich Wohnen beträgt im Tiny DaHome 27 Watt/Person im Vergleich zu über 300 Watt/Person in einem konventionellen Neubau. Durch den bewussten Umgang mit Energie und Wasser schaffen es Felicia Rief und Jonas Bischofberger nahezu autark zu leben. Die PV-Anlage befüllt den Speicher, geheizt wird mit Holz und die Trenntoilette verbraucht kein Wasser. Grauwasser speist die üppige Fassadenbegrünung des 2018 selbst gebauten Tiny Houses. Mit ihrem Gesamtkonzept haben sie nicht nur graue Energie eingespart, sondern gezielt Wert gelegt auf ökologische Materialien.

Im Wohnbau brauchen wir dringend Anpassungen der DIN-Normen und Zulassungen für ökologische oder recycelte Baumaterialien. Ein Ziegel mit innenliegenden Styroporkügelchen mag gut dämmen, für eine ökologische Kreislaufwirtschaft ist er ein Disaster. Das Cradle-to-Cradle-Prinzip muss hier unbedingt mitbedacht werden.

Dr. Markus Büchler, MdL

Herzlichen Dank für die Einladung ins gemütliche Tiny DaHome und den inspirierenden Austausch!
Wir wünschen Felicia Rief und Jonas Bischofberger alles Gute für Tiny PopUp!