Chiemgauer Lokalbahn soll wieder regulär fahren

Reaktivierungs-Sonderfahrt der Landtags-Grünen mit der „LEO“ auf der Strecke Bad Endorf–Obing am 3. Juli 2022

Die Grünen im Bayerischen Landtag wollen stillgelegte Bahnstrecken in Bayern wie die Chiemgauer Lokalbahn LEO für den Personenverkehr reaktivieren. Ziel ist ein attraktives Angebot im Stundentakt mit modernen Fahrzeugen. Die Bahn ist das Rückgrat des öffentlichen Verkehrs und ein wichtiger Schlüssel, um die Klimaziele Bayerns einzuhalten.

Um dieses Ziel zu unterstreichen, sind die Landtags-Grünen mit einer Reihe von Sonderfahrten im Land unterwegs: Die Reaktivierungs-Sonderfahrt mit der LEO auf der Strecke von Bad Endorf nach Obing fand unter besten Bedingungen statt. Über 60 Interessierte genossen die Fahrt in den nostalgischen Waggons im nördlichen Chiemgau. Die Bahn fährt derzeit lediglich im touristischen Betrieb am Wochenende. Der Betrieb wird mit viel ehrenamtlichem Engagement, Herzblut und hohem Sachverstand aufrechterhalten.

Obings Bürgermeister Josef Huber setzt sich ebenfalls für die Reaktivierung ein; der Gemeinderat steht einstimmig hinter dem Vorhaben. Mitglieder der Betriebsgesellschaft der LEO, Kommunalpolitiker*innen, Vereinsmitglieder der Chiemgauer Lokalbahn e.V. und ein Vertreter vom Landratsamt Traunstein debattierten die Möglichkeiten und Chancen mit einer starken Bahn für die Mobilitätswende. Die Landtagsabgeordneten Claudia Köhler, Gisela Sengl und Dr. Markus Büchler machten deutlich, dass sich in vielen Regionen Bayerns Initiativen für die Reaktivierung stillgelegter Bahnstrecken einsetzen.


Tatsächlich wäre vieles möglich, wenn die Staatsregierung dazu bereit wäre. Zwar hat
das Verkehrsministerium auf Druck der Grünen und vieler Engagierter zuletzt die Mittel
für Reaktivierungen von Strecken erhöht. Die „Verhinderungskriterien“ wie das „1.000er
Kriterium“ – pro Streckenkilometer müssen täglich mindestens 1.000 Fahrgäste
prognostiziert werden – sind aber erhalten geblieben.

Dr. Markus Büchler, Sprecher für Mobilität:

„Unsere entschlossene Oppositionsarbeit für die Strecken-Reaktivierungen zeigt bereits Erfolg: Der Freistaat hat für das Haushaltsjahr 2022 35 Mio. Euro für die Reaktivierung wichtiger Nebenbahnen bereitgestellt und will dies in Zukunft auf 55 Mio. Euro jährlich erhöhen. Das reicht aber noch nicht. Unsere Forderung bleibt weiter: die Reaktivierungskriterien müssen geändert werden. Denn nur
wenn wir es schaffen, relevante Anteile des Verkehrs von der Straße auf die Schiene zu verlagern, können wir unsere Klimaziele erreichen. Gerade hier auf der Strecke Endorf–Obing ist eine Reaktivierung leicht möglich.“

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