FRM2: Nicht noch mehr Atommüll in Garching erzeugen!

Keine Atommülltransporte nach Ahaus

Am vergangenen Wochenende waren die Landkreisabgeordneten Claudia Köhler, MdL und Dr. Markus Büchler, MdL zusammen mit der Vorsitzenden des Umweltausschusses des Bayerischen Landtags Rosi Steinberger vor Ort in Ahaus (NRW). Sie haben sich persönlich angeschaut, wo der Atommüll aus dem Garchinger Atomforschungsreaktor FRM2 nach den Vorstellungen der TUM und der Bayerischen CSU-Staatsregierung zwischengelagert werden soll. Sie sind die ersten bayerischen Landespolitiker*innen, die sich dazu vor Ort informiert haben.

Claudia Köhler sieht die Einlagerung im Zwischenlager Ahaus sehr kritisch: „Das Zwischenlager Ahaus ist bis 2036 genehmigt. Was danach kommt, ist unklar. Es macht also absolut keinen Sinn, einen teuren und hochgefährlichen Transport quer durch die Republik durchzuführen. Zudem ist weder der Transport der Brennelemente nach Ahaus noch die Einlagerung genehmigt. Vor einer anschließenden Endlagerung in einem noch nicht einmal vorhandenen Endlager müsste der Atommüll, also die abgebrannten Brennelemente, wiederum vom Verursacher konditioniert, also umgearbeitet werden. Weder Verfahren noch Kosten noch ein Ort für die Konditionierung sind heute absehbar. Deshalb ist eine teure Verbringung nach Ahaus nicht sinnvoll.“

Dr. Markus Büchler, MdL weist auf ein weiteres Problem hin:

„Die TUM und die Staatsregierung verfolgen mit dem Abtransport abgebrannter Brennelemente nach Ahaus genau ein Ziel: Platz schaffen im fast vollen Zwischenlager in Garching, damit der FRM2 wieder angefahren werden kann. Aus den Augen, aus dem Sinn ist offenbar das Ziel von CSU und Technischer Universität. Damit würde noch mehr radioaktiver Atommüll entstehen. Genau das halte ich aber für illegal, denn der bisherige Betrieb mit hochangereichertem, international geächteten, waffenfähigen Uran ist nicht mehr genehmigt. Dass der Reaktor wie bereits fast alle anderen Forschungsreaktoren weltweit, umgerüstet wird auf den Betrieb mit niedrig angereichertem Uran, haben Staatsregierung und TUM seit 20 Jahren verschleppt. Nun muss endlich die Umrüstung erfolgen.

Deshalb muss der Stillstand des Reaktors für die überfällige Umrüstung genutzt werden!“

Die beiden Abgeordneten zeigten sich beeindruckt: „Wenn man mit eigenen Augen sieht, was für ein auf Jahrtausende ungelöstes Problem für unsere Kinder hier lagert, versteht man erst recht nicht, wie Ewiggestrige die Fortsetzung der Atomkraft fordern können.“