Güterverkehr über den Brenner

Das von Markus Söder angestrebte digitale Verkehrsmanagement für die Tiroler Blockabfertigungen löst das Problem nicht. Dafür bräuchte es mehr Schienengüterverkehr durch die Alpen statt ineffizienter LKW-Transits, die Umwelt und Anwohnende belasten.

Im Jahr 2017 wurde mit den Blockabfertigungen auf der Inntalautobahn begonnen, nachdem der Verkehr zur Hauptreisezeit an Pfingsten auf ganzer Länge des Landes Tirol zum Stillstand gekommen war. Seither bremst Tirol an besonders verkehrsreichen Tagen morgens den Lkw-Verkehr aus und lässt die Laster nur nach und nach ins Land, um die Verkehrssicherheit aufrecht zu erhalten und die eigene Bevölkerung vor Lärm und Schadstoffbelastungen zu schützen. Auf der gestrigen Pressekonferenz in Kufstein wurde von Markus Söder und seinen Amtskollegen aus Tirol und Südtirol kundgetan, dass ein „intelligentes Verkehrsmanagement“ mittels Slot-Vergaben die LKW künftig besser auf die Wochentage verteilen soll.

Dr. Markus Büchler, dazu:

„Das Slot-System ist nur dann eine Lösung, wenn damit die Anzahl der LKW auf der Brennerroute deutlich gesenkt wird. Das ist notwendig, denn die Brennerautobahn ist völlig überlastet, es stehen Generalsanierungen mit Teilsperrungen an und Hunderttausende Anwohner*innen leiden unter den lauten und klimaschädlichen LKW-Kolonnen. 

Söder geht es hauptsächlich darum, den LKW-Verkehr auszuweiten und flüssig zu machen. Das hilft weder Anwohner*innen noch dem Klima. Vielmehr sollte er dafür sorgen, dass seine CSU den Eisenbahnausbau des Brennernordzulaufs nicht länger behindert sondern aktiv vorantreibt. Außerdem schlagen wir Grüne eine Alpentransitbörse vor, die eine begrenzte Zahl von LKW-Fahrtlizenzen verkauft. Damit können unnötige Fahrten vermieden und mehr Fahrten auf die Schiene verlagert werden.“